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Sonntag in NYC

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Wir sind froh, dass wir den Museumstag auf Sonntag verschoben haben, denn es ist sehr bewölkt, kalt, nass und windig. Vorher aber wollen wir in die Messe gehen und zwar in die Cathedral of St. John the Divine. Das ist die viertgrößte christliche Kirche weltweit. Sie sollte eigentlich die größte sein, aber durch permanenten Geldmangel wird sie nicht fertig und verbleibt im Bauzustand. Daran liegt es vermutlich auch, dass wir ewig suchen müssen, wo man in dieses imposante Bauwerk hineinkommt.

Das Hauptschiff ist schon ziemlich lang, abgesehen von den vielen kleinen Kapellen, die sich dahinter befinden, ist da also eine Menge Platz. Leider ist die Hauptsonntagsmesse mit Chor und Orgel um 11 Uhr und so lange können wir nicht warten, wir gehen um 8 in eine der kleinen Kapellen.

Ich kenne mich nicht mit der Anglikanischen Kirche aus, aber wenn ich mir eine anglikanische Pfarrerin vorstelle, habe ich ein bestimmtes Bild vor Augen. Und die Frau, die die 9 Uhr Messe zelebriert, entspricht diesem Bild in Aussehen, Auftreten, Ausstrahlung, Rhetorik etc. bis ins Detail. Ich muss innerlich schmunzeln.

Die Kirche beherbergt momentan bis Ende des Monats eine riesige Skulptur „Phoenix“ – einen  bunten Drachen aus allerlei Metallteilchen, der das ganze Kirchenschiff entlang aufgehängt ist. Das macht schon was her.

Wir müssen leider weg, das Metropolitan Museum of Art wartet auf uns. Leider der letzte Angriffspunkt und leider stark zeitbegrenzt. Wir geben uns 3 Stunden Zeit und teilen uns auf, schließlich hat jeder andere Interessen. Ich bin absolut begeistert, dass man als Student zahlen kann, wie viel man möchte und will unbedingt in den Teil mit der Islamischen Kunst. Das Museum ist riesengroß und hat einen unglaublich großen Sammlungsbestand. Ich hätte unheimlich gerne eine ganze Woche Zeit für das Museum. Aber da ich nur 3 Stunden habe, konzentriere ich mich auf eine Abteilung (ist eher eine kleinere). Das war eine gute Wahl, ich kann mir in aller Ruhe wunderbare Miniaturen und Kalligraphien anschauen. Ein bisschen Zeit bleibt dann sogar, um noch woanders hinzuschlendern. Während ich so durch die Räume mit Mittelalterlicher Kunst, durch Skulpturenhallen bis hin zum „American Wing“ laufe, stelle ich fest, wie schön das Museum an sich schon ist, ganz ohne irgendwelche Kunstwerke anzuschauen. Allein die Räume sind schon sehr sehenswert. Olaf hat derweil einen Rundgang durch alle möglichen Bereiche gemacht, Photographie, Moderne Kunst und v.a. die Ägyptische Abteilung, die als eine der besten Sammlungen Ägyptischer Kunst gilt. Wir treffen uns im Museumsshop wieder, der wunderbare Bücher zu verkaufen hat. Viele Kunst- und Bildbände, die man einfach gerne hätte, aber in die man wahrscheinlich nicht mehr allzu oft hineinschaut, wenn man sich dem Flair des Met entzogen hat. Ich kaufe trotzdem was.

Das war es dann leider mit New York. Nach einer unschönen Taxigeschichte (wir fahren für viel Geld mit einer Limo zum Flughafen) erwarten wir harte Kontrollen. Bis auf einen Nacktscanner passiert aber nicht viel und schon sind wir am Gate und warten und warten und warten, bis unsere lange Heimreise beginnt. Wir kommen in den Morgenstunden an, unsere Innere Uhr ist aber auf tiefste Nacht eingestellt. Tja, das wars, New York, ich hoffe, wir sehen uns wieder!

Fazit: New York hat mich sehr überrascht, eine Vorurteile haben sich nicht bewahrheitet und ich habe in der kurzen Zeit unheimlich viele Highlights gehabt! Ein toller Städtetrip und ich würde sofort wieder hin! Ich behaupte auch mal, dass New York etwas für jeden Typ Mensch/Reisenden bereit hält. Meinen nächsten Besuch stelle ich mir so vor: Eine Woche Metrostationen abfahren und eine Woche Metropolitan Museum. Und ganz viel dunkle Schokolade mit Salz kaufen!! Absoluter Geheimtip, gibt es so gut nur in Amerika! Ansonsten folgender Speiseplan: Früh bei Alices Tea Cup ein Teegebäckteil, am Mittag ein Knish bei Yonah Shimmel, am Abend ein Burger und ein Cheesecake. Zwischendurch ein Donut. Any financers?

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