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Mada’in Salih

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Den Besuch von Mada’in Salih kann ich getrost als spektakulär und ein absolutes Highlight bezeichnen! Mada’in Salih ist eine Ausgrabungsstätte im Nordwesten Saudi-Arabiens, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Wer Petra in Jordanien kennt, kann sich Mada’in Salih ungefähr vorstellen – auch dort haben die Nabatäer im ersten Jahrhundert gelebt. Von der Stadt selbst, die eigentlich Hegar/Hijr heißt, ist quasi nichts übrig geblieben, dafür umso mehr von den Grabstätten, die in Felsen gehauen wurden. Mada’in Salih ist der südlichste Teil des früheren nabatäischen Königreiches, welches einen Teil der Sinai-Halbinsel, des heutigen Jordaniens und Israels abdeckte und knapp bis nach Damaskus reichte.

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Mada’in Salih ist wohl eines der am wenigsten besuchten Stätten des UNESCO Weltkulturerbe. Zugegeben, der Zugang ist erschwert – nach Saudi-Arabien kommt man sowieso als Tourist kaum und auch für Mada’in Salih braucht man eine spezielle Genehmigung. Ich denke aber auch, dass die meisten Einheimischen kein großes Interesse haben, Mada’in Salih zu besichtigen, der Staat wirft ein argwöhnisches Auge auf dieses vorislamische Zeugnis. Auch wenn Saudi-Arabien im 21. Jh. versucht, das eigene touristische Potenzial herauszuarbeiten, hat Mada’in Salih einen schlechten Ruf und gilt ein bisschen als verfluchter Ort. Der Quran spricht von einer Bestrafung Gottes der Bewohner dieser Felsenhöhlen in Hegra, weil sie Götzenanbetung betrieben und Gottes Anweisungen durch den Propheten Salih (der später der Stätte den Namen gab) nicht gehorchten.

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Da wir sowieso Kuffar (Ungläubige) sind, hat es uns nicht viel ausgemacht, diesen gefährlichen Ort zu besuchen und wir waren auch die einzigen. Eine gute Gelegenheit, mal die Abayas und Kopftücher auszuziehen! Der einzige Ort, wo wir das durften (weil eben sonst niemand da war).

Man hat gesehen, dass das riesige Areal durchaus für viele Besucher hergerichtet ist – riesige Parkplätze, die aber alle leer waren. Auch das Hijaz-Bahn-Museum direkt nach dem Eingang ist sehr hübsch aufbereitet. Allerdings fehlt die sonstige weltkulturerbeübliche, von z.B. Petra bekannte restliche Touristenausstattung. Keine Souvenirstände, Shop, Imbiss oder Postkarten…

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Diese Isolation war sehr angenehm und diese Freiheit dort ohne Verhüllungsvorschriften und ständiger Kontrolle hat man uns auch angemerkt. Trotz ständigem Zeitmangel (leider hatten wir nur sehr wenig Zeit für die gesamte Besichtigung zur Verfügung) sind wir überall hinauf- und hineingeklettert, um die großartige Szenerie aus allen Perspektiven genießen zu können.

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Zu guter Letzt besuchten wir noch die nahegelegene Oase al-‘Ula – um die Zeitenwende herum ein bedeutender Handelsort an der Weihrauchstraße. Im 13. Jh. wurde die Altstadt gebaut, die man heute besichtigen kann und die einen Blick definitiv wert ist. Zur Restauration und Instandhaltung bedient man sich teilweise den zu der Zeit üblichen Methoden, um die alten Gebäudestrukturen und Bauweisen zu erhalten.

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